Die Räucherkohle hochkant in den Sand stellen, mit einem Streichholz oder Feuerzeug anzünden. Wenn sich ein kleines Glutnest bildet und kleine Funken sprühen, dauert es noch etwa 5 Minuten bis sich eine grau-weiße Ascheschicht bildet. Die graue Ascheschicht zeigt, das die Kohle nun durchgeglüht ist. Anschließend die Kohle mit der Räucherzange oder dem Federnkiel so umlegen, das die Mulde nach oben liegt. Nun noch etwas warten, bis die Kohle vollständig grau ist. Jetzt können Sie das Räucherwerk in kleinen Portionen auflegen und den feinen Duft und die positive Energie der Pflanzen genießen und für Ihre Belange nutzen.
Auf der Räucherkohle können Sie jede Art von losem, zerkleinertem Räucherwerk räuchern. Getrocknete Kräuter, Wurzeln, Hölzer, Blüten und Samen, Weihrauch und Harze.
Räuchern mit Kohle erzeugt generell viel Rauch, deshalb ist es ratsam, das Räucherwerk nur in kleinen Portionen aufzulegen. So können Sie die Intensität von Rauch und Duftentwicklung steuern. Kräuter und Blüten haben meist einen sehr dezenten Duft und verbrennen beim Räuchern auf Kohle sehr schnell, was zu einer eher unangenehmen Rauch und Duftentwicklung führen kann - besonders wenn man sie komplett verbrennen lässt. Deshalb nur kleine Portionen auflegen, schnell mit dem Federkiel wenden und wieder von der Kohle schieben. Diesen Vorgang sooft wiederholen, bis die gewünschte Rauch und Duftmenge im Raum vorhanden ist.
Weihrauch und Harze dagegen entfalten ihren Duft meist auf Kohle besser. Sie benötigen mehr Hitze als Kräuter um ihr Duft und Energiepotential freizusetzten. Aber auch hier entsteht viel Rauch. Es gibt auch hier Ausnahmen wie z.B. hochwertige Weihrauchsorten, Myrrhe, Fichten und Kiefernharz, Palo Santoharz Styrax, die fein im Mörser zerrieben auch sehr gut auf dem Sieb mit Sandauflage geräuchert werden können. Wer möglichst rauchfreien Weihrauchduft genießen möchte, nimmt ein spezielles, höhenverstellbares Weihrauchstövchen oder Weihrauchbrenner.
Bei einer energetischen Reinigung, Heilzeremonien, schamanischen Ritualen und auch beim magischen Arbeiten ist Räuchern auf der Kohle vorzuziehen, weil diese Räucherart eine tiefere Energiequalität erzeugt als Räuchern auf dem Stövchen. Die Wirkung ist hier tiefer und durchschlagender.
Beim magisch-schamanischem Räuchern ist Rauch erwünscht, denn die im Rauch gelösten Kräuterenergien verstärken die Ritualarbeit. Der schamanisch Arbeitende nutzt für seine Rituale gezielt den mit Kräutern energetisierten Rauch um seine beabsichtigen Resultate zu erzielen und zu verstärken.
Deshalb ist hier die Duftentwicklung zweitrangig. Wichtig sind hier in erster Linien die im Rauch gelösten Kräuterenergien. Jeder Schamane/in hat seine/ihre eigenen Räucherrezepturen für Heil- und Ritualarbeit.
Beim Räuchern auf dem Sieb verbrennen die Pflanzen und Räuchermischungen nicht mehr, wenn alles richtig gemacht wird. Sie geben ihre Duft- und Wirkstoffe langsam an die Umgebung ab. Es entsteht kaum Rauch. Eine genaue Anleitung zum Räuchern mit dem Räuchersieb finden Sie hier.
Bei den Kohletabletten gibt es verschiedene Durchmesser - von 2,7cm bis 5cm. Für kurze Räucherungen eignen sich kleine Kohletabletten. Sie glühen schneller durch und die Brenndauer beträgt etwa eine halbe Stunde. Für eine längere Räucherung wie etwa einer Hausreinigung eignen sie die größern Durchmesser wegen der längeren Brenndauer besser.
Am einfachsten in der Handhabung ist die Schnellzünderkohle. Sie enthält einen chemischen Brandbeschleuniger, der das Durchglühen beschleunigt. Allerdings hat diese Kohle auch einen gewissen Eigengeruch. Wer diesen nicht mag, die Kohle einfach im Freien anzünden und wenn sie durchgeglüht ist, wieder in die Wohnung holen. Als Alternative gibt es auch Kohlen ohne Schnellzünder, allerdings sind dies etwas komplizierter, was das Anzünden anbelangt.
Es ist empfehlenswert, gute Räucherkohle zu verwenden. Billige Kohle ist meist sehr leicht und enthält viel chemischen Brandbeschleuniger. Dieser riecht sehr stark und oft springen regelrecht kleine, glühende Teilchen ab und die Brenndauer ist geringer als bei Qualitäts-Räucherkohle.
Zum Räuchern mit Kohle benötigen Sie eine feuerfeste Schale.
Diese kann aus Keramik, Ton, Kupfer, Messing oder Speckstein sein. Größere Schalen sind generell zu bevorzugen, weil zu kleine Schalen schnell sehr heiß werden und die Gefahr besteht, dass Sie sich an der Schalle verbrennen. Für kleine Kohle mindestens 10cm Durchmesser wählen, für größer Kohlen entsprechend größere Schalen nehmen. Es ist empfehlenswert, die Schale mit Sand zu füllen. Der Sand verhindert, das die Schale zu heiß wird. Die Schale auch immer auf einen hitzebeständigen Untersetzer stellen um Schäden an Möbeln zu verhindern.
Glühende Räucherkohle löscht man am einfachsten, in dem man sie erstickt. 1-2 Eßlöffel Sand aus der Räucherschale nehmen und die Kohle damit bedecken. So erstickt sie sehr schnell und kann nach dem erkalten problemlos entsorgt werden. Ich persönlich gebe die erkaltete Räucherkohle mitsamt den verräucherten Kräuterresten in ein Kräuterbeet im Garten und bedanke mich bei Mutter Erde für ihre segensreichen Gaben. So beende ich jedes Räucherritual.
Ein löschen mit Wasser ist nicht empfehlenswert. Sie müßten danach auch den Sand, der ja ebenfalls völlig durchnäßt wäre, mit entsorgen.
Räuchern mit Kohle besonders geeignet für Harze und zur Hausreinigung:
hierzu benötigen Sie
Eine kleine oder große Räucherkohletablette (abhängig von Räucherwerkmenge und Raumgröße) wird mit der Mulde nach oben in den Sand gelegt oder zuerst mal hochkant gestellt und angezündet. Der Selbstzündemechanismus, erkennbar an den kleinen sprühenden Funken, setzt sich sofort in Gang. Falls es so nicht klappt, dann die Kohle mit einer Räucherzange über eine Kerzenflamme halten, bis sich die Kohle entzündet. Anschließend im Sand ablegen. Nach kurzer Zeit fängt die Kohle zu glühen an. Sobald sich eine grau-weiße Ascheschicht gebildet hat, nach etwa 5 bis 10 Minuten, kann das Räucherwerk aufgelegt werden.
Wenn der Eigengeruch des Selbstzünders während des Durchglühens unangenehm wird, dann bitte kurz durchlüften oder falls möglich die Kohle im Freien beaufsichtigt durchglühen lassen.
Dann mit Zange oder Löffelchen die einzelnen Räucherzutaten oder vorbereitete Mischungen in die Mulde legen. Nur kleine Portionen auflegen - dies gilt besonders bei Harz. Harze entwickeln meist sehr viel Rauch, deshalb vorsichtig dosieren. Viele Harze lassen sich nur auf Kohle verräuchern, weil hier die Glut die nötige Hitze erzeugt. Während Harz auf der Kohle verbleibt bis es vollständig veräuchert ist, sollten Kräuter oder Räuchermischungen gleich nach dem Verglimmen heruntergeschoben werden.
Die Wirkung der Kräuter breitet sich sofort mit dem aufsteigenden Rauch im Raum aus. Die verglimmten Reste mit der Zange von der Kohle schieben und wenn erforderlich neues Räucherwerk auflegen. Verbleiben die verglimmten Reste zu lange auf der Kohle, kommt es zu unangenehm verbrannter Geruchsbildung.
Nach dem Räuchervorgang die Kohle im Gefäß beaufsichtigt vollständig verglühen lassen. Die Brenndauer der Kohle kann bis zu 2 Stunden betragen. Unvollständig verglühte Kohlen niemals im Abfall entsorgen!
Zur Hausreinigung empfehlen wir große Kohlen (40mm oder 50mm), mindestens zwei Stück zur abwechselnden Benutzung, dann kann die freie Kohle wieder richtig durchglühen bevor die soeben benutzte Kohle unter dem vielen Räucherwerk erstickt.